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Der Spielfilm "
Madame empfielt sich" von Regisseurin Emannuelle Bercot zeigt eine hinreissende Catherine Deneuve als Bettie, eine mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart lebende 60-Jährige, die mit ihrer Mutter ein kleines Restaurant leitet. Der ehemaligen "Miss Bretagne" kann das Heute wenig bieten. Finanziell geht es der Witwe nicht besonders gut, ihr Geliebter scheint sie mit einer Jüngeren zu betrügen, und mit der Mutter vergeht kein Tag ohne Streitereien.
"Madame empfiehlt sich" funktioniert als einfühlsame Komödie übers Älterwerden, aber auch als abwechslungsreiches Roadmovie. Dabei gelang es der französischen Regisseurin Emmanuelle Bercot, diese Geschichte einer Frau, die ihrem Alltag entfliehen will, authentisch und bewegend umzusetzen. Für die Hauptrolle der in die Jahre gekommenen Schönheitskönigin Bettie konnte sie mit Catherine Deneuve eine Schauspiel-Ikone des französischen Kinos gewinnen.
Der Film zeigt das Ereignisse im Leben von Bettie innerhalb von wenigen Tagen, die aber ihre gesamte Vergangenheit aufrollen.
Zuerst erfährt sie von ihrer alten Mutter das Ihr Freund sie betrügt, daraufhin setzt sie sich in ein Auto um Zigaretten zu holen und lernt einen wesentlich jüngeren Mann kennen, mit dem sie nur eine Nacht verbringt. Immer noch auf der Suche nach Zigaretten macht sie sich erneut auf den Weg und wird von ihrer Tochter, mit der sie eine äußerst schwierige Beziehung hat angerufen, ob sie ihren Enkel zum Großvater bringen kann.Bettie macht sich auif den Weg, sieht ihren Enkel nach Jahren das erste Mal wieder, ist ohne Geld unterwegs und lernt im anderen Großvater eine neue Liebe kennen.
Jede Katastrophe auf ihrer Fahrt, der Streit mit dem Enkel, der Tochter und auch der Konflikt mit ihrer Vergangeheit kommen in einzelnen Szenen zum Vorschein, die spannend getragen von der Schauspielkunst Catherine Deneuves ein bewegendes Bild einer ganz normalen Frau ergeben, die irgendwo in einem Provinznest in Frankreich lebt.
Die Szenen kommen ohne Rückblenden aus, nur aus den Dialogen erfahren wir nach und nach was alles im Leben von Bettie passiert ist.
Als sie einem Nachtwächter, den sie zufällig unterwegs kennenlernt die dramatischste Geschichte ihres Lebens erzählt, und dabei in Lachen ausbricht, lernen wir auch die Ursache des Konfliktes mit ihrer Tochter verstehen, die sie nachher beim Großvater bei einem großen Fest trifft und in einem Streit darauf anspricht..
Zeit und Szene sind in diesem Film überzeugend eingesetzt um sowohl die dynamische Gegenwart als Roadmovie wie auch die Ursachen aller Konflikte in der Vergangenheit darzustellen. Das dieser Film ohne Rückblenden auskommt, ist ebenfalls ein großes Kunststück, das beweist das man dem Zuseher im Kino nicht jedes detail genau erklären muß um die emotionale Situation der Protagonistin zu verstehen, sondern das ein Geheimnis, das sich langsam Schicht für Schicht in verschiedenen Szenen auflöst, viel spannender sein kann.
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